Löhne in Österreich sinken seit Jahren real für die meisten Beschäftigten

Die Löhne in Österreich sind seit 2010 nicht mehr gestiegen. Real sinken sie aber sogar – denn die Teuerung bei Miete und Lebensmitteln ist viel höher als der allgemeine Anstieg der Preise. Und das sind für die meisten Beschäftigten die größten Brocken bei den Ausgaben.

Die Bruttoverdienste je ArbeitnehmerIn sind in Österreich zwischen 2010 und 2017 nicht mehr gestiegen. Im EU-Vergleich sind nur noch die Finanzkrisen-Problemländern wie Italien, Spanien oder Griechenland beim Lohnzuwachs hinter Österreich. Das berichtet der Standard.

Tatsächlich sieht es für die Beschäftigten aber noch weit schlimmer aus. Denn diese Statistik zur Stagnation der Löhne in Österreich wird auf Basis der allgemeinen Inflationsrate berechnet.

Täglicher und wöchentlicher Einkauf

Es gibt aber auch noch eine eigene Inflationsrate für die wöchentlichen Bedürfnisse, den sogenannten „Mini-Warenkorb“ sowie für die täglichen Bedürfnisse den „Mikro-Warenkorb“. Und da ist die Teuerung viel höher.

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Im August 2018 etwa, da war die allgemeine Teuerung laut Statistik Austria bei 2,2 Prozent. Das Preisniveau für den Wocheneinkauf stieg aber um 5,5 Prozent, also mehr als das doppelte. Auch der Mikro-Warenkorb, der den täglichen Einkauf widerspiegelt, war mit 2,4 Prozent höher als die allgemeine Teuerung.

Ein ähnliches Bild im Jänner 2018. Die allgemeine Inflationsrate in Österreich lag zwar laut Statistik Austria bei 1,8 Prozent. Doch der Miniwarenkorb für wöchentliche Einkäufe wurde um 3,5 Prozent teurer, nach sogar 4,1 Prozent im Dezember 2017.

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Der typische tägliche Einkauf im Mikrowarenkorb kam im Jänner um 4,6 Prozent teurer als ein Jahr davor – im Dezember 2017 hatte der Preisauftrieb im Jahresabstand sogar noch 5,7 Prozent ausgemacht.

Miete und Lebensmittel

Die Ausgaben für Wohnung, Wasser und Energie legten zwischen Jänner 2017 und Jänner 2018 im Schnitt um 2,3 Prozent zu, wozu hauptsächlich die Mieten beitrugen. Die stiegen nämlich sogar um 4,2 Prozent. Für Milch, Käse und Eier zusammen stiegen die Preise um 4,3 Prozent, für Butter um sagenhafte 24,6 Prozent.

Es ist ziemlich eindeutig, was diese Zahlen ausdrücken. Für alle Menschen, die sich keine Fernreisen oder Luxusgüter leisten können, sind die täglichen und wöchentlichen Einkäufe sowie die Miete die größten Brocken im Budget. Je weniger Einkommen, desto mehr vom Geld geht dafür drauf. Und genau diese Posten steigen seit Jahren weit mehr als die allgemeine Teuerung.

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Offiziell und nach allgemeiner Teuerung sind die Löhne in Österreich seit 2010 nicht mehr gestiegen. Aber real sinken die Einkommen in Österreich seit Jahren – im Verhältnis zur Teuerung bei den Mieten und den Preisen beim einkaufen.

Großunternehmen fahren fette Gewinne ein

Und die Unternehmensgewinne? Die sprudeln bei vielen Unternehmen nur so. So haben etwa 18 der 20 im Leitindex ATX der Wiener Börse gelisteten Firmen an ihre AktionärInnen im Jahr 2017 fette Dividenden ausgezahlt, in Summe über 2,2 Milliarden Euro.

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Gegenüber 2016 entsprach dies einem Zuwachs von rund 35 Prozent. Hier ist also keine Rede von Stagnation, ganz im Gegenteil gibt es enorme Zuwächse bei den Gewinnern.

Geld wäre also offensichtlich genug da für anständige Löhne statt Lohnverlusten. Es ist eine Frage der Verteilung.

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