Thomas Schmid hat noch viel mehr Posten

Bild: Christine Schmidt

Die Öffentlichkeit konzentriert sich im Fall Schmid auf die ÖBAG. Doch der ÖVP-Mann ist ein wahrer Multifunktionär – er hält zahlreiche hochdotierte Aufsichtsrats-Posten, etwa bei Verbund, OMV oder Telekom. 

Ende gut, alles gut? Am Dienstag hatte der Aufsichtsrat der Staatsholding ÖBAG beschlossen, dass ÖBAG-Chef Thomas Schmid seinen Vertrag „auslaufen“ lassen werde. Dem vorangegangen waren die bekannt gewordenen Skandalchats des einstigen ÖVP-Mitarbeiters Schmid etwa mit Bundeskanzler Sebastian Kurz oder Finanzminister Gernot Blümel (beide ÖVP).

Für Schmid nicht die schlechteste Lösung: Immerhin bekommt er so wohl noch das volle Gehalt für 2021 – und allein in dieser Funktion kassierte er jährlich zwischen 400.000 und 610.000 Euro. Das geht aus einem Vorstandsvertrag hervor, dessen Inhalt das Boulevardblatt Österreich veröffentlicht hat.

Was allerdings in der öffentlichen Wahrnehmung noch überhaupt nicht angekommen ist: Der ÖVP-nahe Manager ist ein wahrer Multifunktionär. Denn Schmid hat über seine Funktion in der ÖBAG noch zahlreiche andere hoch dotierte Jobs übernommen.

Stolze Summen

So ist Schmid etwa Aufsichtsratsvorsitzender beim Stromerzeugerverbund Verbund, in der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) sowie in deren Tochter ARE Austrian Real Estate GmbH. Dazu kommen weitere Mandate: Bei der OMV AG ist Schmid stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender, dazu sitzt er auch noch im Aufsichtsrat der Telekom Austria sowie der Österreichischen Lotterien. Alles Betriebe, wo die Republik Österreich Beteiligungen hält, die über die ÖBAG verwaltet werden.

Das blaue Netzwerk: Straches Erben

Solche Mandate sind zumeist bestens dotiert: Allein für den Aufsichtsratsvorsitz im Verbund ist laut Geschäftsbericht 2019 eine „jährliche Aufwandsentschädigung“ von 43.333 Euro vorgesehen. Dazu kommt ein „Sitzungsgeld“ von jeweils 4000 Euro. Bei der OMV gibt es für den stellvertretenden Vorsitz im Aufsichtsrat jährlich 25.000 Euro sowie obendrauf noch ein Sitzungsgeld von 400 Euro je Sitzung. Dieses Sitzungsgeld wird in bar ausbezahlt, wie aus den Unterlagen zur Vergütungspolitik der OMV hervorgeht.

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Was passiert nach dem Ende des ÖBAG-Vertrags?

Derzeit kommen Vergütungen aus diesen Aufsichtsratsmandaten der ÖBAG zu, wie deren Sprecherin Melanie Laure auf meine Anfrage sagt. Zu den Sitzungsgeldern, nach denen ich ebenfalls explizit gefragt hatte, erfolgte keine Antwort (eine Nachfrage ist gestellt und wird bei Eintreffen eingefügt).

Doch was passiert, wenn der Vertrag von Schmid mit der ÖBAG ausgelaufen ist? So läuft etwa die aktuelle Funktionsperiode von Thomas Schmid als Aufsichtsratsvorsitzender beim Verbund laut aktuellem Geschäftsbericht noch bis 2024.

Ob und wann Schmid aus seinen Aufsichtsratsposten bei Verbund und Co abberufen wird, ist unklar. Laut ÖBAG-Sprecherin Laure würde diese Entscheidung „in den jeweiligen Hauptversammlungen getroffen“. Auf die Frage, ob Schmid nach dem Auslaufen des ÖBAG-Vertrags die enorm hohen Vergütungen für sich selbst behalten darf, erfolgte seitens der ÖBAG keine Antwort.

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