Rassismus-Debatte, nachdem Ärzte Corona-Impfungen in Afrika testen wollen

In Frankreich ist eine massive Rassismus-Diskussion entbrannt, nachdem zwei Ärzte auf dem TV-Sender LCI diskutiert haben, ob Corona-Impfungen nicht besser in Afrika getestet werden sollen.

„Es könnte provokativ sein, aber sollten wir diese Studie nicht in Afrika durchführen, wo es keine Masken gibt, keine Behandlungsmöglichkeiten und keine Wiederbelebungsmaßnahmen?“, fragt Jean-Paul Mira, Chefarzt am Pariser Cochin Krankenhaus, in einer Diskussion auf dem TV-Sender LCI am vergangenen Mittwoch.

So würde das doch auch bei Studien zu AIDS gemacht, so Mira. Bei Prostituierten könne etwa experimentiert werden, „weil wir wissen, dass sie besonders exponiert sind und sich nicht schützen.“ Mira diskutiert live mit Camille Locht, dem Forschungsdirektor des staatlichen Inserm-Instituts.

Dieses Institut forscht für das französische Gesundheitsministerium zu einem Impfstoff gegen das Coronavirus. Locht antwortet: „Sie haben recht, wir überlegen, eine parallele Studie in Afrika durchzuführen.“ Davor hatte Mira in Frage gestellt, ob eine Studie in Europa oder Australien funktionieren würde, weil das Gesundheitspersonal dort besser geschützt wäre, wie BBC berichtet.

Die Diskussion  hat inzwischen massive Proteste in Frankreich hervorgerufen – nicht zuletzt aufgrund der Blutspur, die der französische Kolonialismus seit Jahrhunderten in Afrika zeichnet. Die französische Anti-Rassismus-NGO SOS Racisme etwa erklärte, Menschen aus Afrika seien keine Meerschweinchen. Jean-Paul Mira hat sich am Freitag für seine Aussage entschuldigt.

In sozialen Medien gehen die Wellen hoch. Der frühere Fußball-Profil Didier Drogba etwa schreibt auf Twitter: „Afrika ist kein Testlabor.“ Stattdessen brauche Afrika Unterstützung dabei, die Infektionskurve abzuflachen. Sein Kollege Samuel Eto’o nennt die Ärzte „Mörder“.

Auch der Wiener Starkicker David Alaba äußert sich: „Sind die beiden Typen Ärzte oder Clowns? Das ist eine Form des Rassismus, die ich mir niemals vorstellen konnte.“

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